Kaum hat das neue Jahr begonnen, stellt sich auch schon die Frage, was es 2018 im Online-Marketing, speziell in der Disziplin SEO, zu erwarten gibt. Ganz anders, als manch einer vielleicht denken mag, ist der Jahreswechsel für Google allerdings nicht so relevant wie für viele Unternehmer, die in diesem Jahr endlich ihre Position bei Google und in den organischen Suchergebnissen stärken wollen. Stattdessen entwickelt Google seinen Algorithmus permanent weiter – unabhängig vom Jahreswechsel. Anstatt nach den Google Rankingfaktoren 2018 zu fragen, möchte ich also lieber den Ansatz verfolgen, darzustellen, was – meiner Meinung nach – aktuell wichtig ist, möchte man seine Seite, oder besser: sein Unternehmen, optimal bei Google positionieren.

Ein Wort der Warnung: DIE Rankingfaktoren gibt es nicht mehr

Auch auf die Gefahr hin, die Marketingstrategien vieler SEO-Agenturen zu durchkreuzen, möchte ich an dieser Stelle nochmals erklären, warum die Frage nach den „wichtigsten“ Google Rankingfaktoren 2018 gewissermaßen ins Leere läuft. Denn – und daran hat sich seit Anbeginn der digitalen Zeitrechnung nichts geändert – noch immer ist der Google-Algorithmus ein gut gehütetes Geheimnis. Soll heißen: Was auch immer Ihnen Agenturen erzählen, worauf es womöglich bei SEO ankommt, wissen können sie es nicht. Alle SEO-Maßnahmen sind grundsätzlich – obgleich oft auf Erfahrung beruhende – Vermutungen und keine gesicherten Erkenntnisse.

Des Weiteren muss jede SEO-Strategie ins Leere laufen, die sich nicht mit den individuellen Zielen und Voraussetzungen von Unternehmen und Projekten beschäftigt. Dies ist sogar eine Erkenntnis, die von Google selbst bestätigt wird. Etwas konkreter ausgedrückt: Welche Rankingfaktoren wichtig sind, hängt von der Suchanfrage ab. Somit wird auch SEO im Jahr 2018 eine dynamische, dafür aber auch sehr spannende Tätigkeit bleiben.

Google Rankingfaktoren 2018: meine persönliche Top 4

Würde man mich nun, aller Warnung zum Trotz, nach den vier wichtigsten Google Rankingfaktoren 2018 fragen, würde ich zumindest in den Grundsätzen den Theorien folgen, die von den namhaften SEO-Experten unserer Branche in den letzten Wochen geäußert wurden und die weitestgehend auch von aktuellen Studien bestätigt werden. Für SEMrush sind die wichtigsten Rankingfaktoren dieses Jahres:

  • User Signals
  • Backlinks
  • Datenschutz und Sicherheit
  • Content

Da all diese SEO-spezifischen Begriffe für den Laien doch relativ abstrakt erscheinen, werde ich im Folgenden etwas konkreter Stellung zu den einzelnen Rankingfaktoren nehmen.

User Signals: Das sind die relevanten Nutzersignale

Klar, geht es um User Signals, werden die üblichen Begriffskugeln abgefeuert: Verweildauer, Seiten pro Sitzung und Absprungrate. Doch was bedeutet dies in der Praxis? Oder anders gefragt: Warum sind gerade diese User Signals so wichtig?

Wer SEO in den letzten Jahren verfolgt hat, wird wissen, dass Google darum bemüht ist, die User Experience zu verbessern. Dabei geht es nicht nur um die Optimierung der Erfahrung mit der Suchmaschine selbst, sondern auch um die Nutzererfahrung mit den Webseiten, die Google als Suchergebnisse anbietet.

Aus der SEMrush-Studie geht hervor, dass als wichtigstes User Signal direkte Webseiten-Besuche identifiziert werden. Wer also nicht über ein Keyword bzw. eine Suchanfrage zur Seite navigiert, sondern die Webseiten-URL direkt im Browser oder eben bei Google eingibt, tut einiges dafür, die Autorität einer Webseite zu stärken.

Vermutlich wertet Google dieses User Signal so stark auf, weil es eine sehr hohe persönliche Empfehlungsrate impliziert. Denn, denken wir einmal nach: Wer direkt zu einer Webseite navigiert, wird seine Gründe haben, beispielsweise weil ihm die Seite empfohlen wurde, weil er mit dem Unternehmen oder der Marke auf einer Konferenz in Kontakt getreten ist oder im Internet eine positive Rezension gelesen hat.

2018 sollte als eine der wichtigsten SEO-Maßnahmen daher aktives Branding gelten. Wem es gelingt, seine Marke gut zu positionieren, wer positive Bewertungen einheimst und, etwas salopp gesagt, eifrig Visitenkarten verteilt, darf vermutlich darauf hoffen, dass sich sein Engagement in guten Rankings widerspiegelt.

Backlinks: der Dauerbrenner unter den Rankingfaktoren

Ja, man mag es kaum glauben, aber Backlinks sind aller Meinung zum Trotz noch immer sehr wichtig bei der Suchmaschinenoptimierung. Zwar dürfte mittlerweile bis in die hintersten SEO-Stübchen vorgedrungen sein, dass die Relevanz von Backlinks weiter abnimmt, dass sie aber keine Bedeutung mehr haben, soweit möchte ich nicht gehen. Und auch die SEMrush-Studie bestätigt, dass Backlinks längst nicht mehr so wichtig sind wie Nutzersignale, trotzdem aber noch immer als einer der wichtigsten Rankingfaktoren gelten – auch im Jahr 2018.

Dennoch möchte ich mich dem Thema Backlinks einmal auf eine etwas andere Art und Weise nähern. Viele werden mittlerweile wissen, dass ein Backlink nicht gleich wie jeder andere Querverweis im Internet zu behandeln ist. Lange Zeit spielte die Qualität eines Links eine Rolle, wo dieser platziert war, wie viele Backlinks es überhaupt gab oder von vielen unterschiedlichen Domains diese Links auf die eigene Webseite zeigten. Mittlerweile ist ziemlich klar, dass Google keinen der genannten Aspekte priorisiert.

Was mir bei all diesen Ausführungen aber zu kurz kommt, ist das, worauf es in der Praxis eigentlich ankommt: die Frage danach, wie viel Traffic, wie viele Besucher über einen Link auf einer anderen Domain auf die eigene Webseite geleitet werden. Und, dies möchte ich hier explizit betonen, ist auch über Links mit dem nofollow-Attribut möglich.

Wer Suchmaschinenoptimierung betreibt und aktiv Links aufbaut, macht nichts falsch, solange er sich an die Webmaster-Richtlinien von Google hält, die man gar nicht häufig genug verlinken kann. Jeder gute SEO weiß heutzutage, dass effektives SEO auch ohne gekaufte Links funktioniert. Andernfalls würde Google ja den eigenen Grundsätzen widersprechen, wäre es nur über Linkkauf möglich, sein Ranking zu verbessern.

Also, um zum Punkt zu kommen: Ja, Backlinks sind weiterhin wichtig. Ich würde aber empfehlen, den Fokus mehr darauf zu setzen, Links aufzubauen, die echten Traffic auf die Seite leiten. Denn ich bin mir ziemlich sicher, dass Google den Traffic als nicht ganz unwichtige Kennzahl heranzieht, um die Qualität eines Backlinks zu messen und diesen somit als relevanten Rankingfaktor zu gewichten.

Sicherheit und Datenschutz: das vernachlässigte Rankingkriterium

An dieser Stelle möchte ich es vermeiden, großartig auszuholen und darüber zu berichten, wie gefährlich es sein kann, mit seinen persönlichen digitalisierten Daten, aber auch mit Informationen von Kunden im Internet zu hantieren, wenn diese nicht gesichert sind. Dass dies mittlerweile auch Google bewusst ist, dürfte auf der Hand liegen. Dies mag erklären, warum der Aspekt Sicherheit auf alle Fälle zu den wichtigsten Rankingfaktoren unserer Gegenwart zählt. Und dies wird gewiss auch über 2018 hinaus noch der Fall sein.

Besonders interessant ist der Fakt, dass, folgt man den Ergebnissen der SEMrush-Studie, die Sicherheit sogar noch wichtiger ist als der Content der Seite. Dies dürfte aber auch klar sein, denn auch der beste Inhalt bringt dem Besucher nur wenig, wenn sein Endgerät nach dem Webseiten-Besuch mit Viren und anderer Schadsoftware infiziert ist.

Auch deswegen ist es ratsam, seine Webseite einmal grundlegend nach etwaigen Sicherheitslücken zu überprüfen. Zumindest die Basis-Schutzmechanismen sollte jede Webseite mitbringen, zu denen natürlich auch eine SSL-Verschlüsselung zählt. Wer damit nicht aufwarten kann, muss nicht nur in Kauf nehmen, dass den Besuchern bei den meisten Browsern eine „unsichere Datenverbindung“ angezeigt wird, was sich wiederum negativ auf die Nutzersignale auswirken dürfte, sondern auch, dass Google die Seite als unsicher einstuft, infolgedessen mit schlechteren Rankings abstraft und diese womöglich sogar deindexiert.

Content: Mehr ist nicht immer besser

Besonders interessant dürfte bei all dem Content-Hype der letzten Jahre sein, dass laut SEMrush-Studie die durchschnittliche Wortanzahl der Top-10-Rankings im Durchschnitt geringer ausfällt als in den letzten Jahren. Derzeit liegt die durchschnittliche Wortzahl bei circa 750 Wörtern. Bevor aber die nächste Grundsatzdiskussion über die Länge von Artikeln losgetreten wird, sei auch hier wieder betont, dass es Google höchstwahrscheinlich nicht auf die Quantität, sondern auch die Qualität ankommt.

Gerade im letzten Jahr war zu beobachten, dass Artikel gerne künstlich gestreckt wurden, um auf die angebliche perfekte Wortlänge zu kommen. Wie paradox dieses Verhalten ist, wird klar, bedenkt man, dass die Forderung nach längeren Texten auf der Forderung basierte, Texte für Besucher und nicht für die Suchmaschine zu erstellen. Nun hat man diese Forderung also pervertiert und schreibt lange Inhalte für die Suchmaschine.

Dass dies natürlich nicht im Sinne des Erfinders ist, leuchtet auch in diesem Fall wieder ein. Bei jedem Artikel sollte daher am Anfang die Frage gestellt werden: Wie viele Wörter brauche ich, um ein Thema abzudecken bzw. eine Frage in aller Ausführlichkeit zu beantworten. Dabei ist es doch klar, dass je nach Thema und Fragestellung ganz verschieden lange Artikel entstehen können. Jeder Text sollte ganz einfach so lang sein, wie er sein muss. So einfach ist es eigentlich.

Denn letztendlich spielt nach neuesten Erkenntnissen auch hier wieder die User Experience die entscheidende Rolle. Ein Leser, der nur zwei Sekunden auf der Seite verweilt, weil er vom Textumfang abgeschreckt ist, wird einem guten Ranking ebenso wenig dienlich sein wie ein Leser, der nach gleicher Zeit abspringt, weil er denkt, dass ein Text zu kurz ist, um ihm eine adäquate Antwort auf seine Frage zu liefern.

Bezüglich der User Experience ist weiterhin interessant, dass laut SEMrush-Studie die Relevanz von Videos wohl stark zugenommen hat. Auch dies erscheint einleuchtend, denn wer sich ein Video anschaut, verweilt länger auf einer Seite und erhöht somit die Verweildauer und gibt ein positives Nutzersignal an Google weiter. Sollten sich einmal keine Videos anbieten, gibt es mit Grafiken, Aufzählen usw. natürlich noch immer viele weitere anschauliche Möglichkeiten, seinen Content zu optimieren und die User Experience zu verbessern.

Fazit: Bessere Rankings 2018 verlangen bessere Suchmaschinenoptimierung

Eines dürfte klar geworden sein: Suchmaschinenoptimierung wird schwieriger, weil die Rankingfaktoren 2018 nur bedingt und indirekt von SEOs persönlich beeinflusst und optimiert werden können. Wer für bessere Nutzersignale sorgen möchte, muss an seiner Seite arbeiten und nachhaltige Onpage-Maßnahmen umsetzen, kann dann aber noch immer nicht garantieren, dass der Besucher die umgesetzten Maßnahmen auch tatsächlich so bewertet wie gewünscht und die entsprechenden User Signals an Google sendet.

Und trotzdem: Wer in der Kommunikation mit Webseitenbesuchern und Kunden aufpasst und seine Marketingstrategie gezielt auf Kundenwünsche ausrichtet, wird 2018 vermutlich mehr Erfolg haben als alle anderen, die vornehmlich darauf schauen, was Google womöglich als wichtigste Rankingfaktoren definiert. Wer die Bedeutung dieses Zusammenhangs versteht, darf sich glücklich schätzen und wird seiner Konkurrenz einiges voraushaben.

Natürlich bedeutet die weitere Ausdifferenzierung von SEO-Maßnahmen und Google Rankingfaktoren auch, dass es professionelle Unterstützung bei der Konzeption und Umsetzung effektiver SEO-Maßnahmen braucht. Die Content-K1ngs unterstützen Sie gerne bei Ihrer Online-Marketing-Tätigkeit. Nehmen Sie noch heute Kontakt zu uns auf und wir werden uns mit Ihnen in Verbindung setzen.

Hat Dir der Artikel gefallen? Dann bewerte ihn doch positiv und helfe anderen Lesern.

[ratings]